Anbau und Herstellung von Grassäften

 

Nachdem mich nun schon einige gefragt haben wie man denn seinen Grassaft selbst anbauen kann, möchte ich hier gerne mein Wissen und meine Erfahrungen bereitstellen.

Sollten dennoch Probleme auftauchen könnt ihr euch gerne an mich wenden.

 

 

Allgemeine Hinweise zum Anbau von Dinkelgras

 

Ich selbst bevorzuge Dinkelgras. Das hat für mich verschiedene Gründe, die zum einen darin bestehen, daß Dinkel ein Urgetreide ist und deshalb denke ich wirksamer ist als andere übergezüchtete Getreidesorten. Zum anderen habe ich gute Erfahrungen im Anbau gemacht und ich bekomme den Dinkel aus einer Mühle in meiner Nähe in kontrollierter Qualität.

 

Meine ersten Versuche Dinkelgras anzubauen scheiterten allerdings zu Beginn. Bis ich feststellte, daß ich dafür nicht nur die Dinkelkörner benötige, sondern es musste sich auch noch der Spelz um das Korn befinden.

Seit dem ich „Dinkel im Spelz“ zur Herstellung meines Grassaftes verwende funktioniert das wunderbar.

Bei anderen Getreidegräsern funktioniert das auch ohne Spelz.

Zum Beispiel hatte ich schon Getreidegräser aus Gerste (funktioniert mit und ohne Spelz), aus Kamut (auch gut ohne Spelz) angebaut.

Jeder kann ja für sich das für ihn passende Getreidegras auswählen, denn jedes Gras schmeckt anders und hat auch eine andere Wirkung auf unseren Körper.

Die stark basenbildende Wirkung finden wir allerdings in jedem der Grassäfte.

 

 

Was benötigen wir alles zum Anbau und zur Herstellung von Grassäften?

 

- Getreidekörner z.B. Dinkel im Spelz, Gerste, Kamut oder andere

- Erde (ich besorge mir da immer die biologische Anzuchterde bei OBI)

- Pflanzgefäße (Die Größe hängt davon ab wie viel man anbauen möchte) ich

  verwende dafür Pflanzschalen aus Kunststoff ca. 30 x 20cm und 5cm tief.

  Es können aber auch Blumentöpfe oder andere Pflanzgefäße verwendet werden.

-ein Gefäß zum Einweichen der Körner (ich verwende ein 1 Liter Glas dafür)

  

 

Wie gehe ich vor beim Anbau der Gräser?

 

1. Einweichen der Getreidekörner

Zuerst muss die richtige Menge an Getreidekörnern eingeweicht werde.

Ich verwende dazu ein Glas mit der Füllmenge von 1 Liter.

Das Glas wird zu 3/4 mit den "Dinkelkörnern im Spelz" aufgefüllt.

 (Achtung! bei Körnern ohne Spelz wird ungefähr die Hälfte benötigt)

Sind die Körner im Glas, wird das Glas komplett mit Wasser aufgefüllt und für ca. 12

 Stunden stehen gelassen.

 (z.B. über Nacht stehen lassen)

 

 

2. Vorbereitung der Pflanzschalen

Die Planzschale wird mit ca. 1cm am besten BIO-Erde befüllt.

Es ist nicht nötig zu viel Erde zu verwenden, da die Gräser nach Möglichkeit nur

einmal abgeschnitten und verwendet werden. Zwar könnte man das Gras nach dem 

ersten Schnitt wieder wachsen lassen und neu ernten, doch es würde dann nicht mehr

die Kraft und Wirkung besitzen wie beim Erstschnitt. 

 

3. Verteilen der Körner

Nach ca. 12 Stunden Einweichzeit wird das Wasser abgegossen.

Die nun eingeweichten Körner, werden gleichmäßig auf der Erde verteilt und leicht angedrückt.

Die verteilten Körner werden jetzt nochmals befeuchtet, so daß die Erde gut feucht ist, aber keine Staunässe entsteht.

(Damit keine Staunässe entsteht, habe ich in die Pflanzschalen Löcher gebohrt, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Unter der gelochten Pflanzschale befindet sich eine ungelochte Schale die das ablaufende Wasser auffängt.

Bei meinen Pflanzschalen und der Menge an Erde befeuchte ich das Ganze mit ca. 200-300ml Wasser.

 

4. Abdecken der Körner

Nun werden die Körner abgedeckt, denn die Keimung funktioniert am besten bei Dunkelheit. Im Getreideanbau befindet sich das Saatgut ja auch unter der Erde wo es bei Dunkelheit zu keimen beginnt.

 

Die Schalen bleiben zwischen zwei und vier Tagen bedeckt. Das hängt von der Außentemperatur ab. Je wärmer es ist, desto schneller beginnt auch die Keimung.

 

Während der mehrtägigen Keimphase wird ab und an mal nachgesehen, ob alles noch feucht ist. Bei Bedarf wird nachbefeuchtet.

Es ist wichtig, daß die Keimlinge nicht austrocknen, aber auch nicht zu nass sind, da sonst Schimmel entstehen kann.

 

5. Aufdecken der Keimlinge

Nach 2-4 Tagen sind die Keimlinge jetzt schon 1-2cm in Dunkelheit gewachsen.

Jetzt ist es an der Zeit die Abdunklung zu entfernen.

Das Gras wächst ab jetzt am Licht, am besten an einem Fensterplatz.

Bei mir wächst das Gras auf der Ostseite direkt am Fenster.

 

6. Das Gras wachsen lassen

Jetzt lässt man das Gras wachsen bis es die richtige Größe erreicht hat.

Ab und zu sollte natürlich auch gegossen werden.

Es sollte feucht gehalten werden, aber nicht zu nass.

Ich gieße so ca. alle 2 Tage mit 200 ml Wasser pro Pflanzkiste.

Das variiert natürlich je nach Außentemperatur und Sonneneinstrahlung.

Die Gräser sollten nicht austrocknen, da sonst die Qualität stark darunter leitet.

 

Auf dem Bild wächst das Gras jetzt ca. 1-2 Tage am Licht und es fängt an grün zu werden.

 

7.Das Gras wächst und wächst

Dinkelgras nach ca. 5 Tagen am Licht.

Jetzt hat das Gras eine schöne, grüne Farbe.

Nicht mehr lange und es kann geerntet werden.

 

8. Dinkelgras in der höchsten Kraft (Zeit zu ernten)

Es so weit und das Dinkelgras hat seine Höhe von ca. 15cm erreicht.

Es kann geerntet werden.

 

 

 

9. Ernte von Dinkelgras

Ich schneide mit einer Schere die Menge Dinkelgras ab, die ich benötige. Es wird noch kurz gewaschen und möglichst rasch zu einem Saft gepresst.

Ich selbst ernte eine halbe Schale Dinkelgras. Natürlich kann auch weniger verwendet werden. Zu Beginn ist es sowieso ratsam mit einer kleineren Menge zu beginnen.

 

Siehe dazu auch den roten Text am Ende der Beschreibung.

 

10. Den Saft pressen

Zum Auspressen des Saftes verwende ich eine langsam drehende Saftpresse.

Nicht alle Saftpressen sind dazu geeignet um Grassäfte zu pressen.

Die langsame Geschwindigkeit und der spezielle Einsatz dazu, ermöglicht es einen hochwertigen Grassaft zu erhalten.

 

Bevor man sich eine Presse zulegt sollte man erst mal genau wissen was man alles damit machen möchte.

Die erste Presse die ich verwendete war eine Handpresse, und es war etwas mühselig den Saft daraus zu pressen, doch der Saft war sehr gut.

 

Wer Informationen zu den Saftpressen benötigt kann sich gerne an mich wenden.

 

11. Prost!

Der Grassaft sollte am besten gleich nach dem Pressen getrunken werden, da seine Kraft dann am größten ist.

Der Geschmack ist nicht jedermanns Sache und ich denke die Wenigsten werden ihn lieben. Manche Menschen können ihn gar nicht trinken und ich empfehle einfach beim Pressen z.B. eine Birne mit zu pressen.

Jetzt schmeckt es viel angenehmer.

 

 

 

 

 

Wichtig!

 

Da Grassäfte eine stark entgiftende Wirkung auf den Körper haben können, ist es ratsam mit einer kleinen Menge zu beginnen und diese dann langsam zu steigern.

Ich empfehle mit einem Teelöffel bis einen Esslöffel Saft pro Tag zu beginnen.

 

Ich erhalte aus meiner täglichen Portion (halber Kasten) ca. 100ml Grassaft.

 

Wem das Ganze zu viel Arbeit ist, er aber nicht auf die gute Wirkung von Grassäften verzichten möchte,kann sich auch fertiges Pulver zum Anrühren in Wasser kaufen. Als Alternative sind auch Presslinge erhältlich

Hier gibt es verschiedene Qualitäten der angebotenen Pulver/Presslinge.

Bei Fragen kann man sich gerne an mich wenden.

 

Viel Gesundheit,

Andre Berger